Der Sonnenfelsen

Der Sonnenfelsen ist einer der gefährlichsten Orte, die dem Donnerclan gehören. Er ist nah an der Grenze des Flussclans. Hier jagen die Katzen des Donnerclans am meisten, weil es bei den Sonnenfelsen einen Fluss, mit Fischen gibt.

Mondblüte jagte durch die Hochkiefern und sie merkte gar nicht wie weit sie sich schon vom Lager distanziert hatte. Sie setzte sich nah an die Grenze zum FlussClan, war aber immer noch auf ihren eigenen Territorium, neben einen großen, spitzen Felsen - Genau an diesem Felsen starb ihre Mutter. "Warum bist du nicht mehr hier?", murmelte sie traurig. "Ich vermisse dich. Ich brauche dich ..." Sie schüttelte den Kopf und dabei tropften kleine Tränen in den Fluss. Sie sah in das dunkle Wasser aber anstatt ihrem Spiegelbild sah sie das Gesicht ihrer Mutter. "Oft ist die Gefahr direkt vor dir, meine Liebe", sprach diese Dann löste sich ihr Bild auf und Mondblüte sah wieder ihr eigenes Spiegelbild und erschrak. Meint sie etwa mich? Bin ich eine Gefahr für den Clan? Sie lies den Kopf hängen und starrte auf ihre Pfoten.

~kommt an~

"Mondblüte... Du fühlst du dich etwas einsam, nicht wahr?", sagte Seidenstern gutmütig.
"Seine Mutter zu verlieren ist schrecklich, ich weiß, wie du dich fühlst."

"Sehr gut sogar…… Du fehlst mir…… So sehr…"

"Ich bin eine Gefahr für den DonnerClan, Seidenstern", flüsterte Mondstern traurig. "Der Geist meiner Mutter war bei mir und hat es mir mitgeteilt" Sie stand auf. "Vielleicht ... vielleicht wärt ihr besser ohne mich dran ...", sprach sie und schaute in den schnellfließenden, dunkelen Fluss und ging sehr, sehr nah an ihn heran. "Ich will dir nicht nochmehr Leid hinzufügen. Wenn ich ein Problem für den Clan bin, muss dieses Problem beseitigt werden. Lebe wohl, Seidenstern", sprach sie und spannte ihre Hinterbeine an, bereit um in den Fluss zu springen.

"Spring nicht, Mondblüte! Ich weiß, wen deine Mutter gemeint hat." Es tat weh, diesen Satz auszusprechen. "Sie meint jemanden, der dir sehr nah liegt. Den du sehr gut kennst.."

"Was?", fragte Mondblüte. Das Plätschern des Flusses hatte Seidensterns Worte übertönt. Mondblüte entspannte ihre Muskeln und blickte nach vorne in das FlussClan-Territorium. "Die Gefahr ist vor dir ...", murmelte sie vor sich her und sie verstand. "Seidenstern! Ich verstehe! Der FlussClan ist die Bedroh...", sie drehte sich hektisch um und eines ihrer Hinterbeine trat in die starke Strömung und riss Mondblüte mit. Mit einem schrillen Kreischen tauchte sie unter. Nach einer Weile tauchte sie wieder auf und schnappte nach Luft aber tauchte dann wieder unter. Das war es ..., dachte sie sich und kämpfte um wieder aufzutauchen.

"Mondblüte!!", schrie Seidenstern. Sie spannte die Muskeln an und sprang in das Wasser. Sie schwimmte und schwimmte bis sie Mondblüte erreicht hatte. "Halt durch!" "Was für eine harte Strömung...!"
Sie packte Mondblütes Fell am Hals und zerrte sie schwerwiegend ans Ufer und verschnaufte.

Mondblüte lag regungslos am Ufer. Sie atmete nicht.
Nach einiger Weile hoben und senkten sich langsam ihre Flanken. Plötzlich öffnete sie leicht die Augen und hob den Kopf. "Seidenstern", krächzte die schwarz-weiße Kätzin. Mondblütes sonst hübsch funkelnen bernsteinfarbenen Augen waren nun finster und ausdrucklos. Von ihrem üblichen Glanz war keine Spur mehr vorhanden. "Bitte hol Silberglanz ..." Mondblüte hatte wohl vergessen, dass die Heilerin schon vor einiger Zeit verstorben ist.

"Silberglanz…" "…Silberglanz ist tot…", sagte Seidenstern monoton und blickte auf den Boden.

Mondblüte krächzte: "Stimmt ... wenn das so ist ..." Sie blickte kurz in den Himmel und dann wieder zu Seidenstern. "Du warst eine tolle Anführerin, Seidenstern. Ich werde dich nie vergessen. Ich werde deinen Namen immer ehren" Dann schloss sie wieder die Augen und legte den Kopf auf den Boden. SternenClan, ich bin bereit! Sie war darauf vorbereitet, dass jeder Atemzug ihr Letzter sein könnte.

"……"
Seidenstern war wortlos. "Deine Zeit ist noch nicht gekommen, Mondblüte. Und das weißt du auch. Du weißt, was die Gefahr ist und ich weiß es auch. Vielleicht sogar besser als du. Aber für dich ist es noch zu früh. Ich weiß, wie gern du deine Mutter und deine Freundin sehen würdest."

"Ich doch auch…"

Wo bleibt ihr? Nachdem sie einige Zeit da lag und nichts sagte öffnete sie die Augen. Sie fühlte sich schlecht, sehr schlecht und ihr war eiskalt. "Ich glaube ich werde doch nicht sterben", sagte sie mit kratziger Stimme. "Heute zumindest nicht" Sie setzte sich auf und sah Seidenstern fest in die Augen. "Du hast dein Leben riskiert um meins zu retten. Du bist eine großartige Anführerin" Sie beugte ihren Kopf vor ihrer Anführerin und fragte sie dann: "Aber ich weiß nicht wen du meinst. Wer ist die Bedrohung? Entweder ich oder der FlussClan."

Seidenstern wandte den Kopf zur Seite. "Das findest du schon selbst heraus. Dann wird es nicht so schlimm für dich sein. Komm jetzt."

Sie drehte sich um und ging zurück zum Lager

Seidensterns Worte machten Mondblüte Angst. Meint sie vielleicht wirklich mich? Sie schob den Gedanken bei Seite und folgte der weißen Kätzin. Sie konnte nicht sehr schnell laufen, denn ihr Fell war pitschnass und das Wasser machte sie schwerer.

"Komm, beeil dich mal!", rief sie.

~gehen~

~kommt an~

Seidenstern schaute in den Fluss. "Halt durch!", kam ihr der Gedanke von gestern. Der Wind blies ihr durch das Fell. Sie war wie versteinert. In ihr kamen alte Erinnerungen zurück…

Viele Stunden verbrachte Seidenstern hier. "Ich denke, ich habe genug in meinen Erinnerungen geschwärmt. Ich muss zurück..", dachte Seidenstern. "Außerdem muss ich doch eh schauen, ob auch alle auf Patroullien gegangen sind."

~geht~

Mondblüte kam an und roch sofort eine Maus. Langsam schleichend folgte sie der Geruchsspur bis sie schließlich einen kleinen braunen Körper entdeckte. Langsam schlich sie sich an aber die Maus konnte ihr Fell rascheln hören und flüchtete. "Mäusedreck!", fauchte sie verärgert. Meine Gedanken sind nicht da, wo sie sein sollten. Ich muss mich besser auf das Jagen konzentrieren. Über Seidensterns Geheimnisse und Silberjunges denke ich später nach.
Allerdings war sie immernoch nicht ganz bei der Sache und obwohl sie sehr, sehr lange jagte war sie nicht gerade erfolgreich. Nur einen kleinen mageren Vogel konnte sie fangen. Nicht weil sie keine Tiere gefunden hatte, sondern weil ihr die meisten entwischt sind. Mit ihrer jämmerlichen Beute trottete sie zum Lager zurück.

~kommt an~

Seidenstern blickte in den reißenden Fluss. Ein zarter Wind blies ihr wieder einmal durch das Fell. "Warum sieht Silberglanz meinen Jungen bloß so ähnlich? Das schmerzt. Es schmerzt sie da zu sehen. Sie erinnert mich so an meine Jungen.. Ich hoffe, Mondblüte hat neulich den Satz mit 'meine Jungen umgebracht' nicht gehört, das wäre eine Katastrophe!", dachte Seidenstern und ließ den Kopf traurig hängen.

Mondblüte war der Geruchsspur gefolgt und fand ihre Anführerin an den Sonnenfelsen wieder.
"Seidenstern?", fragte Mondblüte. Sie sah, dass ihre Anführerin traurig den Kopf hängen lies und setzte sich zu ihr. Sie merkte, dass es jetzt nicht schlau wäre, sie wieder auf Silberjunges anzu sprechen sondern begann einfühlsam: "Was ist los?"

"Nichts.", sagte Seidenstern. "Lass mich raten, geht es um Silberjunges? Mein Gott, ich hab ihr doch gerade gesagt, dass ich später die Namenszeremonie mache!"

[Ich glaube du meinst Silberjunges, nicht Silberglanz ^^]

Sie antwortete nicht darauf sondern sagte: "Es ist doch irgentwas. Du bist in letzter Zeit ziemlich frustriert" Sie wusste zwar, dass sie vielleicht einen Schlag bekommen würde wenn sie das fragte aber tat es trotzdem trotzdem. "Ist das vielleicht wegen deinen Jungen?"

[verdammt ja xD]

"Und wie sie's gehört hat……"

"…Nein, natürlich nicht. Es ist wegen was anderem… Es ist… wegen Höllenglanz."

Mondblüte drückte sich tröstend an ihre Anführerin. Ein Schmerz duchfuhr Mondblüte als sie den Namen der Mörderin ihrer Schwester, Mutter und ihres Vaters hörte. "Es ist schlimm so verraten oder verlassen zu werden von einer geliebten Person ... Ich habe neulich wieder von Schattenpelz geträumt. Sie erzählte mir, Höllenglanz habe kurz nach der Geburt von mir, Silberglanz und Graujunges geschworen, alle meine Familienmitglieder auszulöschen. Deshalb war es auch ihr Geheimnis, dass Silberglanz ihre Tochter ist - sie wollte sie beschützen. Nur ich weiß nicht, warum Höllenglanz ausgerechnet mich nicht getötet hat. Sie wollte mich wohl leiden
und sehen lassen, wie alle Katzen die mir wichtig waren gestorben sind"

"Nein, deshalb nicht.", sagte Seidenstern leise. "Es hat einen ganz anderen Grund. Aber es ist noch zu früh, um es dir zu sagen."